ABC-GAMS

Im September stand bei der FF-Unterbach das Thema ABC-GAMS auf dem Dienstplan. Die Kameraden, die an der Feuerwehrschule den ABC-Lehrgang durchlaufen haben, erläuterten anhand verschiedener Beispiele die Einzelheiten einer solchen Gefahrenlage. Das Verfahren, nach dem bei einer solchen Lage (z.B. Verkehrsunfall mit einem Gefahrguttransporter) vorgegangen wird, nennt sich GAMS.

G:   Gefahr erkennen. Um eine Gefahr einschätzen zu können ist ein aufmerksames Auge gefragt. Grundsätzlich gilt es, die Einsatzstelle zu beobachten und auf Warntafel, Gefahrenzettel, austretende Dämpfe, Lachen und sonstige Warnhinweise zu achten. Im besten Fall ist eine quadratische orangene Warntafel vorhanden. Diese Tafel zeigt in der oberen Hälfte einen Code, der Aufschluss auf die Art der Gefahr gibt. Die 33 steht beispielsweise für eine leichtentzündliche Flüssigkeit. In der unteren Hälfte steht die Stoffnummer. Diese benennt den beförderten Stoff. Mit Hilfe einer solchen Tafel kann der vorhandene Stoff genau bestimmt werden und eine, auf den Stoff abgestimmte, Taktik erarbeitet werden.

Eine weitere Möglichkeit der Kennzeichnung ist der Gefahrenzettel. Diese auf der Spitze stehenden Quadrate zeigen ein Piktogramm und eine Gefahrgutklasse. Aus dieser Kennzeichnung kann zwar nicht der genaue Gefahrstoff bestimmt werden jedoch ist ein Rückschluss auf die Art der Gefahr möglich.

A:   Absperren der Einsatzstelle. Um weiteren Schaden zu verhindern muss die Einsatzstelle gesichert werden. Hierzu werden die Einsatzkräfte den Gefahrenbereich großräumig absperren. Das betreten der Gefahrenstelle ist nur mit geeigneter Schutzausrüstung und vorhandener Ausbildung sinnvoll. Gerade bei Unfällen mit Gefahrstoffen ist größte Vorsicht geboten, da die Gefahr nicht unbedingt sichtbar bzw. spürbar ist (z.B. strahlender Körper).

M:   Menschenrettung. Das Retten von Menschenleben steht an oberster Stelle des Feuerwehreinsatzes. Allerdings muss der Eigenschutz der Einsatzkräfte gegeben sein. Sollte der adäquate Schutz der Mannschaft nicht gewährleistet sein, muss auf geeignetes Personal gewartet werden. Im Regelfall sollte es jedoch möglich sein mit der vorhandenen Schutzausrüstung eines Löschfahrzeuges eine Rettung durchführen zu  können.

S:   Spezialkräfte nachfordern. Im Fall eines Unfalls mit Gefahrstoffen jeglicher Art werden Spezialkräfte angefordert. Diese Kräfte verfügen über spezielles Material sowie das nötige Fachwissen um der Lage Herr zu werden. Im Bereich der Chemieunfälle gibt es beispielsweise das TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem). Unternehmen der Chemieindustrie aus Deutschland und Österreich stellen einen 24 Stunden Notdienst, der im Unglücksfall beratend zur Verfügung steht. Dieser Zusammenschluss bietet der örtlichen Feuerwehr die Möglichkeit auf Sonderfahrzeuge der Werksfeuerwehr und deren Personal zurück zu greifen.